ÖVP wählen heißt Tiere quälen?

Seit 35 Jahren (1987-2023)  stellt die ÖVP den Landwirtschaftsminister. Die ÖVP ist damit für die Gesetze und Zustände in der Tierhaltung in Österreich hauptverantwortlich.

Und wenn man sich von Vollspaltenböden über Tiertransporte und Geflügelhaltung ansieht, wie das Leben der meisten unserer Nutztiere aussieht, wird klar: Tierschutz ist der ÖVP kein Anliegen.

Die ÖVP macht Politik und Gesetze für die Agrarlobby und Profiteure der Massentierhaltung.

In einem wichtigen Bereich, beim Tierschutz, ist aber kaum etwas weitergegangen. Das liegt vor allem daran, dass die ÖVP Reformen blockiert und lieber die Agrarlobby unterstützt. Hier sind einige Argumente, die zeigen, dass der ÖVP der Tierschutz egal ist.

So schlechte ist es um den Tierschutz in Österreich bestellt:

Ende der Vollspaltenböden erst 2040!

2022 kündigte Landwirtschaftsministerin Köstinger groß das Verbot der Vollspaltenböden an. In Wahrheit wurde die Qual-Haltung jedoch bis mindestens 2040 erlaubt, denn:

  • Neue Qual-Ställe dürfen noch 23 Jahre lang weiter betrieben werden! Erst 2040 greift das endgültige Verbot.
  • Das „Verbot“ für AMA-zertifizierte Betriebe gilt nur für rund die Hälfte der österreichischen Schweinebauern. Und einige von diesen werden in Zukunft einfach ohne Gütesiegel weitermachen.
  • Auch die Betriebe mit AMA-Gütesiegel dürfen weiter machen wie bisher. Denn das Verbot für sie gilt erst ab Ende 2032.

11 Jahre lang dürfen also alle Betriebe – mit und ohne AMA-Gütesiegel – weiterhin Tiere auf Vollspaltenböden halten. Die Entscheidung ist eine Schande für ein reiches Land wie Österreich, das stolz auf seine Natur ist und weit stärker in Richtung gesunder Ernährung setzen sollte.

Vollspaltenböden

60% aller österreichischen Schweine fristen ihr Leben auf hartem Beton. Vollspaltenböden bestehen aus Betonplatten mit 1-2 Zentimeter breiten Spalten, durch welche die Fäkalien der Tiere in die darunter liegende Jauchegrube fallen. Das erspart den Schweinebauern das Ausmisten des Stalls. Das sorgt für Krankheiten und Verletzungen bei den Tieren.

  • Ohne Einstreu können sich die Schweine nicht mit etwas beschäftigen. Dadurch ist ihnen langweilig, sie werden gestresst und aggressiv. Die Folge ist Ohren- und Schwanzbeißen, was zu schweren Verletzungen führt.
  • Da die Tiere auf dem Vollspaltenboden über ihrem Kot leben müssen, entzünden sich oft die Augen und die Lungen. Auf Stroh, das ausreichend oft gewechselt wird, ist das nicht der Fall.
  • Auf dem Vollspaltenboden herrscht Platzmangel. In Österreich werden den Tieren lediglich 0,55 m² Bodenfläche pro Schwein bis 85 kg Körpergewicht geboten, also 55 cm x 1 m.
  • Die Überfüllung bewirkt Stress und die Tiere verlieren ihre Widerstandskraft gegen Infektionen, sind pessimistischer und entwickeln Magengeschwüre.
  • Die Mortalität in der Schweinehaltung auf Vollspaltenboden ist 3 Mal so hoch wie auf Stroh.

Quelle: VGT: Ist ein Vollspaltenboden Tierquälerei?

Tiertransporte

2019 wurde im Parlament darüber abgestimmt, ob man Tiertransporte strenger regulieren sollte. Die Bedingungen bei Tiertransporten sind nämlich derzeit schrecklich: Ein Huhn hat im Durchschnitt einen Platz, der einem A5-Kuvert entspricht. Ein Rind muss in etwa mit der Fläche einer normalen Duschkabine auskommen. Die höchst zulässigen Transportzeiten werden oft überschritten, immer wieder werden kranke Tiere transportiert oder die Tiere werden beim Transport falsch behandelt.

Tierschützer und andere Parteien fordern ständig Verbesserungen im Bereich der Tiertransporte. Auch im Parlament haben z. B. alle Parteien 2019 für strengere Regeln gestimmt. Bis auf die ÖVP.

Kälbertransporte schon ab 3 Wochen

Die Kälber dürfen in Österreich bereits nach 3 Wochen abtransportiert werden. Das ist aus Tierschutz-Sicht absolut inakzeptabel!
Tierschutzorganisationen wie 4 Pfoten fordern, dass nicht-entwöhnte Jungtiere erst ab der 12. Woche transportiert werden dürfen – egal ob innerhalb Österreichs oder ins Ausland!

Außerdem sind die Strafen bei Vergehen gegen den Tierschutz beim Transport viel zu niedrig. VIER PFOTEN verlangt die Anhebung der Strafen von 100 Euro wenigstens auf 500 Euro.

Vier Pfoten Forderungen

  • Transportverbot für nicht-entwöhnte Kälber.
  • Bundes- und EU-weites Verbot von Langstreckentransporten und Transporten lebender Tiere in Drittstaaten.
  • Zeitliche Begrenzung der maximalen Transportdauer auf 4h innerhalb Österreichs sowie generell für Geflügel und Kaninchen.
  • Zeitliche Begrenzung der maximalen Transportdauer auf 8h für alle anderen Tierarten, unabhängig vom Zielland.
  • Transportverbot lebender Tiere auf Schiffen.
  • Transportverbot bei zu erwartenden Außentemperaturen von über 25°C, sowie unter 5°C.
  • Die Verpflichtung, dass Tiere stets zum nächstgelegenen Schlachthof transportiert werden müssen.
  • Den Umstieg von Lebendtiertransporten auf Transporte von Fleisch und genetischem Material.

Quelle: Vier Pfoten

Tierschutz ist der ÖVP egal

Der ÖVP ist der Tierschutz relativ egal. Sie stellen sich jedes Mal hinter die Agrar-Lobby und kämpfen für die, die mit diesen grausamen Methoden große Profite machen.

Informiert euch bei folgenden Organisationen, wie traurig es um den Tierschutz in Österreich bestellt ist:

VIER PFOTEN
VIER PFOTEN ist die globale Tierschutzorganisation für Tiere unter direktem menschlichem Einfluss, die Missstände erkennt, Tiere in Not rettet und sie beschützt. Die Vision von VIER PFOTEN ist eine Welt, in der Menschen den Tieren mit Respekt, Mitgefühl und Verständnis begegnen.

VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN
Der VEREIN GEGEN TIERFABRIKEN ist ein (partei)unabhängiger Verein mit dem Ziel, Mitgefühl und Respekt gegenüber Tieren in der Gesellschaft zu verankern. Kernidee des Vereins ist der Schutz des Lebens und Wohlbefindens ausnahmslos aller Tiere, egal ob Haustiere, sogenannte Nutztiere oder Wildtiere in Freiheit oder Gefangenschaft. Jedes Lebewesen mit Bewusstsein ist leidensfähig und hat einen eigenen Willen sich sein Leben selbst zu gestalten. Der Schutz des Lebens und Wohlbefindens der Tiere steht über kulturell, historisch oder religiös begründeten menschlichen Übergriffen gegenüber anderen Spezies.